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Mit der Ernennung St. Goars zur Kreisstadt sowie mit der Einführung der Dampfschifffahrt und des Eisenbahnverkehrs im 19. Jahrhundert nahmen die Aufgaben und die Bedeutung der Stadt auf dem Verwaltungs- und Verkehrssektor zu. Der begrenzte Raum der historischen Kernstadt reichte nicht mehr für die Weiterentwicklung aus, daher wurde Gelände jenseits der alten Stadtmauer erschlossen.
Das im Westen vor der Stadt gelegene ebene Gelände, auf dem seit dem Dreißigjährigen Krieg am Goarstag, dem 6. Juli, Viehmärkte abgehalten wurden, diente einst französischen Truppen als Appellplatz; aus der Bezeichnung ‚Pour appell‘ leitete der Volksmund den Namen Porpel ab. Vor diesem Platz lag die zum Rhein hinabfallende Bleichwiese, auf der Wäsche zum Bleichen auslegt wurde. Stromabwärts schloss sich der alte Schutzhafen der Stadt an, der Rheinfelshafen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Bleichwiese und Teile des Rheinfelshafens aufgefüllt und eingeebnet. Hierdurch entstand Raum für die Errichtung des Rathauses und weiterer Amtsgebäude sowie für die Erweiterung der Rheinpromenaden.
Das 1881 mit Stilelementen der Spätgotik und der deutschen Renaissance errichtete neue Rathaus von St. Goar war das erste Gebäude auf dem neu erschlossenen Gelände. Es zählt mit seinem kreuzförmigen Grundriss zu den bedeutendsten Ziegelsteinbauten der Stadt.
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