Die Dorfkinder im 19. Jahrhundert spielten meistens im Freien. Man traf sich gerne nach der Schule in der Dorfmitte oder spielte in der Nachbarschaft. Während der Erntezeit halfen die Kinder bei der Feldarbeit mit. In den landwirtschaftlichen Betrieben wurden die Kinder meist mit eingebunden. Fangen, Versteckspielen und Hüpfspiele erfreuten sich großer Beliebtheit. „Himmel und Hölle“, auch „Hickelkasten“ genannt, wozu man Straßenkreide und Steine benötigte, wurde gerne gespielt.
In der Sommerzeit fuhren die Kinder gerne Rollschuhe. Das Rollschuh fahren auf der steilen „Gehgass“ neben dem Gasthof „Rebstock“ war für die Kinder eine Herausforderung. Im Winter konnten die Kinder bis spät abends Schlitten fahren. Bis Mitte der 60er Jahre auch direkt im Dorf, da es kaum Autoverkehr gab.
Bei Regenwetter bauten die Kinder in den Pfützen kleine Staudämme oder nutzten dazu den örtlichen Lohbach. Spiele auf dem Schulhof in der Pause waren Fangspiele, Murmelspiele (Klicker) oder Ballspiele. Die Mädchen spielten auch gerne Gummitwist. Die Spielmöglichkeiten der Dorfkinder waren vielfältig, in Ställen, Scheunen und Schuppen. Außerhalb des Dorfes suchten die Dorfkinder auf der Burg, im Reusche Park, dem Wackeberg, auf Wiesen und im Wald ihre Freiräume.